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  • AutorenbildPetitePièceD'Or

Danke, ich komm schon klar

Heute hat mir eine Freundin gesagt, dass du wahrscheinlich den Kontakt abgebrochen hast, um mich zu schützen, weil du denkst, dass ich nicht damit klarkomme, dich regelmäßig zu sehen. Seit wann bist du denn unter die Altruisten gegangen?

Wenn ich so weiter überlege, klingeln da auch ganz andere Worte in meinem Kopf.

‚Ich habe bedenken, dass du irgendwann mehr als ich empfinden könntest, deshalb sollten wir es hier beenden.‘ Auch so ein Satz, dessen Bedeutung mir erst jetzt klar wird. Bei unserem ganzen Gespräch, hast du die ‚Schuld‘ von dir gewiesen, hast mir auf eine ganz merkwürdige Art eingeredet, dass ich ja eine Beziehung mit dir will, obwohl ich das zu keiner Minute wollte. Sicherlich habe ich das eine Zeit lang geglaubt, weil mir ja von allen Seiten eingeredet wurde, dass ich nur Geduld mit dir haben brauche, dass das schon alles wird, du seist nun mal sensibel und hast womöglich Angst vor einer Bindung, das was wir hätten, sei ja schon fast eine Beziehung und ich solle doch mal unbedingt ehrlich zu mir selbst sein, dann würde ich auch einsehen, dass ich, genauso, wie alle anderen Menschen auf dieser Welt, eine feste Bindung möchte.

Ich wurde ständig gefragt, ob es mir nichts ausmachen würde, wenn du noch eine Andere hast.

Bis zu dem Zeitpunkt habe ich ehrlich gesagt keinen Gedanken daran verschwendet?

Warum auch?

Wir waren nicht exklusiv, du dort, ich hier.

Warum diese dämliche Frage?

Oder, ‚naja, wenn du jetzt wieder was mit ihm anfängst, dann wirst du wieder verletzt, dann wird dir wieder dein Herz gebrochen‘, dass ich nur wieder was mit ihm angefangen habe, weil ich Lust hatte und vielleicht kurzzeitig die Hoffnung hatte, dass ich endlich mal herausfinde, was sein Problem ist, war für den Großteil meiner Freunde nicht im Rahmen des Möglichen.

Bevor ich anfing mit meinen Freunden über euch zu reden, ging es mir gut.

Ich wusste, warum ich das mache,

ich wusste was ich will

und ich wusste vor Allem

zu jedem Zeitpunkt,

was ich nicht will.

Warum lasse ich mir dann immer einen solchen Blödsinn einreden?

Von dir, von ihm, von meinen Freunden.

‚Ich wollte keine Beziehung‘, doch wenn ich das jetzt so sage, klingt es nicht mehr glaubwürdig, immerhin habe ich über eine Stunden versucht auf dich einzureden und versucht dir klarzumachen, dass man Dinge auch einfach mal laufen lassen kann, also wie sollst du oder irgendjemand mir jetzt glauben, dass ich mich da einfach kurz verloren habe? Mich von dummen Ratschlägen, die sicherlich alle gut gemeint waren, habe leiten lassen?

‚Ich liebe dich nicht mehr und du wirst es auch nie wieder schaffen‘, auch ein Satz, der an Glaubwürdigkeit verloren hat, weil ich natürlich traurig war, traurig, dass du mir immer noch nicht sagen kannst, was dein verdammtes Problem ist. Traurig, dass ich dich wieder verloren habe, als Freund, als Menschen und dann muss ich mir wirklich anhören, dass du dich nur so verhältst, damit ICH mit allem klarkomme? Nicht, damit du damit klarkommst, du, der ja angeblich viel zu viele Gefühle entwickelt hat? Du, der nichts einfach mal laufen lassen kann? Du willst mich also schützen?

Ihr Lieben da draußen: Ich brauche euer Mitleid nicht, ich bin groß genug und mittlerweile auch alt genug. Ich schaff das auch ohne eure heuchlerische Rücksicht, denn im Endeffekt ist euer ‚Michschützen‘ doch nur eine Floskel, damit es euch besser geht, damit eure Unzulänglichkeit über eure Gefühle zu reden, in einem besseren Licht dasteht, damit ihr nicht zu diesem schlimmen Typ Mann gehört, denn man als Egoisten oder gar feiges Arschloch bezeichnen könnte.

Und an alle, die mir ‚helfen‘ wollen und dabei nicht einen Moment innehalten können, um darüber nachzudenken, ob ich es vielleicht doch alles wirklich so meine, wie ich es sage: Wenn ihr das nicht glauben wollt, fragt mich nochmal und wenn ihr es dann immer noch nicht glaubt, dann bitte seht davon ab, mir Ratschläge zu geben.

Vielleicht weiß ich nicht immer was ich will, aber ich weiß doch immer ganz genau, was ich nicht will und bitte vertraut darauf, dass ich, sollte irgendwas schief laufen, wieder aufstehe und dass es am Ende auch alles mal wieder nur halb so schlimm war.

'Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann.' - Marie von Ebner-Eschenbach -

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