Ich weiß, du kannst nichts dafür.
Kannst nichts dafür, dass du mich in deinen Bann gezogen hast.
Kannst nichts dafür, dass ich mich in dich verliebt habe.
Kannst nichts dafür, dass unsere Zeit wunderschön war, obwohl unsere Tage gezählt waren.
Kannst nichts dafür, dass ich mir wirklich was Ernstes vorstellen konnte.
Kannst nichts dafür, dass du das nicht konntest.
Kannst nichts dafür, dass ich an deiner Seite glücklich war und dachte, dass du es auch seist.
Kannst nichts dafür, dass du was in mir bewegt hast.
Kannst nichts dafür, dass ich dir einen Brief geschrieben habe, in dem ich komplett offen war.
Kannst nichts dafür, dass es weh tut.
Wofür du aber was kannst ist,
dass du seit über einem Jahr nicht mit offenen Karten spielst,
dass du mich immer im Glauben gelassen hast, dass da was ist,
dass du nicht ein einziges Mal klar formuliert hast, was du denkst,
dass du, rückblickend, gespielt hast,
dass du bewusst Dinge getan hast, die mich verletzen, in der Hoffnung, dass ich dich dann nicht mehr mag, und
dass du dann ein paar Tage später wieder ankamst und so getan hast, als sei nichts gewesen.
Du kannst was dafür,
dass du dir immer alles offen gehalten hast und
dass du dich immer mit ironischen oder vagen Äußerungen aus der Affäre gezogen hast.
Als du mir heute zum wiederholten Male mit schlechten Ausreden einen Schlag in die Fresse verpasst hast, wusstest du, dass es mir reicht und dafür musstest DU mal wieder NICHTS tun,
keine Stellung beziehen,
keine klaren Worte sprechen,
keine Empathie zeigen,
keinerlei Aufwand betreiben
und genau deswegen hast du ihn heute vom Thron des größten Arschlochs, das ich je lieben durfte, geschubst.
Gratulation, ‚Gewinnertypen‘ kommen immer an ihr Ziel.
