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AutorenbildPetitePièceD'Or

Ich möchte dir gegenüber stehen und einfach nur DICH sehen

Aktualisiert: 18. Feb. 2019

Ich bin eine Meisterin im Listen machen. Was erwarte ich von dem, was erwarte ich von der, aber was bringt uns, oder besser gesagt mir das?

Ich mache mich verrückt (habt ihr schonmal darüber nachgedacht, was ver-rückt bedeutet :D ) , überlege welche Punkte mein Gegenüber von meiner Liste erfüllt und vergesse darüber hinaus den Menschen, der mir in Fleisch und Blut gegenüber steht, sitzt oder liegt.

Listen sind vielleicht was für Anfänger, für Leute, die das Innerste nicht begreifen wollen, die Angst vor etwas Neuem haben, das alles hat aber doch nichts mehr mit dem Gegenüber zu tun.

Sie zehren von Erfahrungen, 'ich hab halt ein Vertrauensproblem wegen XY' oder 'mir fällt es schwer mich zu öffnen, weil XY das und das gemacht hat' auch gerne gesagt 'ich hab das bei XY schon gehört, da klingeln meine Alarmglocken'....

Klar, hab ich auch schon erlebt, gedacht und traurigerweise praktiziert.

Weil ich es nicht anders kenne, vergleiche ich. Ich mache im Prinzip den ganzen Tag nichts anderes. Ich vergleiche mich mit den braungebrannten, super schlanken Frauen, die am Strand liegen. Ich vergleiche mich mit den Frauen, die etwas über ein Buch posten, was sie gerade lesen und tolle Dinge dazu zu sagen haben. Ich vergleiche mich mit Frauen, die ständig im Urlaub sind, weil sie einen Beruf gewählt haben, der es ihnen erlaubt, dabei möchte ich so ein Leben gar nicht wirklich führen. Genauso vergleiche ich alle Menschen, die mir in meinem Leben über den Weg laufen mit ihren 'Vorgängern', dabei ist das unfair und alles andere als ehrenhaft.

Je mehr ich darüber nachdenke, desto trauriger finde ich mich, desto trauriger finde ich das Gespräch, was gerade den Bach runterging.

Warum zur Hölle ist es denn so schwer, einfach wie ein Kind, unbeschwert und immer neugierig auf das Neue, jedem Menschen gegenüber zu treten und sich zu denken

'Hey, ich will dich kennenlernen, was hast denn du so auf Lager?'.

Was andere uns zutrauen, ist meist bezeichnender für sie als für uns. -Marie von Ebner-Eschenbach-


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