Ich brauche viel Aufmerksamkeit, das weiß ich.
Ich bin impulsiv und neige zu unüberlegtem Handeln.
Ich bin sensibel und von Zeit zu Zeit wird mein Selbstwertgefühl von Selbstzweifeln und der mahnenden Stimme in mir, die mir aus meinem Handeln einen Strick drehen will, verzerrt.
Ich bin ungeduldig und hasse Unzuverlässigkeit.
Das alles weiß ich und mache auch kein Geheimnis daraus.
Trotzdem tut es mir leid, dass ich oft überreagiere, Menschen vor den Kopf stoße und mir in der nächsten Sekunde wünsche endlich das Prinzip der Diplomatie zu verstehen.
In dieser Welt voller Heuchelei versuche ich mit aller Gewalt Ehrlichkeit durchzusetzen und schieße dabei wohl gelegentlich über das Ziel hinaus.
Jetzt sitze ich hier und bin wütend.
Wütend auf dich,
wütend auf deine doch eher unkonkrete Art,
wütend auf meine Stimme im Kopf, die wieder anfängt mein Handeln auseinanderzunehmen
und vor Allem
wütend auf mich, dass ich nicht einfach mal entspannen kann.
Wütend darauf, dass ich anfange zu fordern, ohne ein Recht darauf zu haben.
Wütend darauf, dass ich nicht weiß, ob ich meine Gefühle in der Form zum Ausdruck bringen sollte.
Dann frage ich mich, warum ich mich schon wieder selbst zügeln sollte.
Ich bin wütend darauf dir gefallen zu wollen, obwohl ich das doch schon tue.
Ich will dir schreiben, wieder zurückrudern, es dir überlassen, ob du mit all dem klar kommst und klar kommen willst und dabei ganz einfach ICH sein,
ich, in meiner pursten Form.
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