Ich dachte mir würde es besser gehen, wenn ich dir schreibe.
Dachte, dass mir dann ein Stein vom Herzen fällt, dass ich endlich anfangen könnte zu verarbeiten und loszulassen.
Dachte ich könnte meine Gefühle in Worte fassen und ich dachte es würde mir leichtfallen.
Tatsächlich aber starrte ich auf meinen Laptop, die ersten Sätze liefen holprig, ich dachte zurück an das was passiert ist, war wieder unbeweglich, meine Hände blieben regungslos über der Tastatur -'.... nochmal kurz durchatmen, was wollte ich nochmal schreiben?... ah ja, wollte dir schreiben, dass ich mich nicht bewegen konnte...'.-
Es ist komisch diese Regungslosigkeit wieder zu spüren,
es ist komisch wieder zu denken, dass ich übertreibe,
dass ja eigentlich gar nichts passiert ist.
Ich beginne mit 'du sagst es sei nichts passiert' und ende mit 'glaubst du wirklich immer noch es sei nichts passiert'.
Habe mir nochmal vor Augen geführt wie das für mich war,
nochmal alles gefühlt,
verharre wieder in der Regungslosigkeit,
hadere mit mir die Zeilen überhaupt abzuschicken,
zweifle daran, dass du mich überhaupt ernst nehmen wirst,
ob du mich überhaupt verstehst.
Ärgere mich dass ich dir und nicht ihr geschrieben habe,
ärgere mich, dass ich dir, auf deinen Wunsch hin, statt eines Briefes eine E-mail geschrieben habe, würde ihr gerne eine Mail hinterherschicken,
ihr alles erklären,
vielleicht mache ich das noch,
aber jetzt gerade geht es nicht.
Will dir die Chance lassen. Die Chance worauf?
Du hast mir so viel genommen,
ich habe mir durch dich so viel nehmen lassen.
Meine Hände zittern,
hätte ich die Mail doch nicht abschicken sollen?
Bringe ich jetzt etwas ins Rollen, was gerade zum Stehen gekommen ist?
Ich muss ihr schreiben,
muss es wenigstens probieren,
denn egal was passiert, ich werde mit mir im Reinen sein und vielleicht auch
endlich aufhören zu glauben,
dass ja eigentlich gar nichts passiert ist.
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