Wenn man von sich auf andere schließt
- PetitePièceD'Or
- 23. Juli 2018
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Feb. 2019
Es ist noch gar nicht so lange her, da saßt du mir gegenüber.
Hast mich angeschrien, mir eine Szene gemacht. Wolltest mir nicht glaube, dass ich dich nicht betrüge. Unzählige Gespräche haben wir zu diesem Thema geführt. Ich hab WIRKLICH nie etwas gemacht, aber du glaubst mir wahrscheinlich bis heute nicht. Immer wieder habe ich versucht dir zu erklären, dass deine Eifersucht krankhaft ist und dass sie nichts mit mir und meinem Handeln zu tun hat, sondern einzig und allein mit dir.
Du wusstest worauf du dich einlässt. Wusstest, dass ich schnell mit Menschen ins Gespräch komme, wusstest, dass ich auf Grund meines Berufes öfter weg bin, wusstest, dass zu meinen engen Freunden genauso viele Männer wie Frauen gehören. Du hast das alles gewusst und mich trotzdem oder wahrscheinlich genau deswegen genommen. Dir eingeredet, dass du mich liebst, vielleicht wolltest du das auch wirklich. Aber wenn du nur einmal ehrlich zu dir selbst gewesen wärst, hättest du merken müssen, dass du das nicht kannst.
‚Gegensätze ziehen sich an‘ - für mich ein Spruch, den Menschen erfunden haben, um einer hoffnungslosen Beziehung noch eine Chance zu geben und noch eine und noch eine. Wie weit funktioniert das aber? Wie gegensätzlich kann man sein? Wenn du, wie du mir immer wieder nach deinem dritten Glas Wein gesagt hast, meine Art nicht verstehst, sie sogar verachtest, was konnte dich denn dann noch anziehen?
‚Männer und Frauen können nicht befreundet sein‘, einer deiner Lieblingssätze glaube ich. Du selbst warst aber auch mit einer Frau befreundet. Mit einer meiner besten Freundinnen. Erstaunt über diese Erkenntnis wurde es zwischen uns, zumindest was dieses Thema betraf, ruhiger.
Glücklicherweise trennten wir uns bald. Und doch hörte deine Eifersucht nicht auf. Du machtest mich vor allen schlecht und erzähltest Lügen über mich.
Du wolltest mit mir befreundet sein. Ich verstehe bis heute nicht wozu und bin auch froh, dass du das endlich eingesehen hast und ich endlich meinen Frieden gefunden habe.
Bis du eines Nachts etwas gemacht hast, was ich dir nie verzeihen werde. In dem Moment wurde mir klar, dass ich ein Jahr meines Lebens verschwendet habe, dass ich ein Jahr meines Lebens eine Lüge gelebt habe, dass ich ein Jahr umsonst gekämpft habe.
Du hast ihr geschrieben. Hast ihr gesagt, dass du schon lange in sie verguckt bist, hast ihr gesagt, dass du sie willst und was das Schlimmste daran ist: Du hast ihr gesagt, sie solle auf mich aufpassen…. Was stimmt nicht mit dir? Halte dich verdammt nochmal aus meinem Leben raus. Es geht dich nichts an, wie es mir geht, es geht dich nichts an, was ich mache oder nicht mache. Du hast kein Recht dazu über mich zu reden.
Als die erste Wut verflog wurde mir alles klar. Endlich habe ich verstanden, warum du eifersüchtig warst, warum du mir nie geglaubt hast, dass ich dir treu war, warum ich mir das alles geben musste.
Du warst es der nicht ehrlich zu mir war.
Du warst die ganze Zeit in meine Freundin verliebt und hast nur von dir auf mich geschlossen. Du wolltest, dass ich dich betrüge, damit du nicht alleine dastehst.
Ich erinnere mich an den Abend, an dem du mir gesagt hast, dass betrügen im Kopf beginnt.
Ich würde sagen, du führst 1 zu 0.

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